Der Bundesverband Farbe und der Bundesverband Korrosionsschutz haben eine Information zur Messung der Trockenschichtdicke auf metallischen Untergründen herausgebracht. Messfehler können zu unberechtigten Abnahmeverweigerungen führen, weshalb die vertraglichen Grundlagen, Messfehler der Geräte und Anwendungsfehler berücksichtigt werden müssen.
Vertragliche Grundlagen
Bei Maler- und Lackiererarbeiten nach DIN 18363 gibt es für die Beschichtung der verschiedenen Untergründe Regelangaben zur Anzahl der Schichten, die aufgebracht werden müssen (zum Beispiel Grund-, Zwischen- und Schlussbeschichtung), es werden jedoch keine Sollschichtdicken festgelegt.
Im Geltungsbereich der DIN 18364 (Korrosionsschutzarbeiten an Stahlbauten) müssen jedoch Sollschichtdicken eingehalten werden. Dies gilt auch für Metallbauarbeiten im Geltungsbereich der DIN EN 1090-2.
Raue Untergründe
Für gestrahlte Untergründe muss je nach Norm oder Vertragsunterlage die Rauheit des Untergrundes mit einem Schichtdickenzuschlag berücksichtigt werden.
Methoden und Messfehler
Die DIN 2808 gibt einen Überblick über mögliche Verfahren zur Bestimmung der Trockenschichtdicke. In der Praxis werden vor allem magnetinduktive Verfahren oder das Wirbelstromverfahren angewandt. Das Merkblatt informiert hier zur Vorgehensweise und typische Fehler.
Sie finden das Merkblatt auf www.farbe.de im Bereich Service > Technik > Sachverständigenwesen > Richtlinien und Merkblätter „BESTIMMUNG DER TROCKENSCHICHTDICKE BEI METALLISCHEN UNTERGRÜNDEN“.
BFS Information: Haftfestigkeitsstörungen von Beschichtungen auf verspachtelten Gips(karton)platten – Ursachen und Lösungen
Bei direkter Beschichtung von Gips(karton)oberflächen ohne Vlies oder Wandbeläge kann es zu Haftfestigkeitsstörungen der Beschichtung im Bereich dünner Gipsspachtelschichten kommen. Das Merkblatt erläutert die Ursachen und beschreibt Wege, wie das Problem im Regelfall vermieden bzw. gelöst werden kann.
Problembeschreibung
Haftfestigkeitsstörungen werden verstärkt auf dünnen Spachtelschichten beobachtet, die bei Verspachtelungen entsprechend den Qualitätsstufen Q2 und insbesondere Q3 zwangsläufig vorhanden sind. Nicht ausreichend tragfähige
dünne Spachtelschichten werden vorwiegend bei Gipsspachtelmassen beobachtet, die durch Hydratation verfestigen, nicht aber bei Dispersionsspachtelmassen.
Ursachen
Dünne Gipsspachtelschichten können durch zu schnellen Wasserentzug „aufbrennen“, was sich in der Praxis nicht vermeiden lässt. Untersuchungen zeigen, dass diese dünnen Spachtelschichten viel nicht umgesetzte Gipsspachtelmasse (Halbhydrat) enthalten.
Lösungen
Bewährte Lösungen bestehen in der Verfestigung der instabilen Gipsschicht durch tief eindringende Grundierungen (zum Beispiel Hydrosole), die die oberflächennahen Zonen der Spachtelschicht verfestigen. Zusätzliches Schleifen
reduziert oberflächennahe labile Schichten. Im Zweifelsfall müssen jedoch labile Schichten entfernt werden.
Das Merkblatt erläutert die Problematik der dünnen instabilen Gipsspachtelschichten und hilft in Problemfällen gegenüber dem Auftraggeber zusätzliche Leistungen oder alternative Ausführungsarten zu begründen.
Das Merkblatt 12 „Oberflächenbehandlung von Gips(karton)platten und Gipsfaserplatten“ ist im Maler- und Fahrzeuglackierershop des Bundesverbandes https://bvf.odd.de/startseite/ bestellbar.
Quelle: Maler- und Lackiererinnungsverband Westfalen